Gewinner

1. Platz: Ann-Kathrin Blaß und Hanna Philipp

Ann-Kathrin Blaß & Hanna Philipp sind zwei 18-und 19- jährige Schülerinnen des Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums der Albert-Schweitzer-Schule Sinsheim in Baden-Württemberg. Sie schlagen vor, eine App zu erstellen, die dabei hilft, den Alltag für an Demenz erkrankte Menschen und die Pflegenden bzw. Betreuer schöner und abwechslungsreicher zu gestalten. Die App liefert je nach Wunsch im Tages- oder Wochenrhythmus hilfreiche Tipps sowie Ideen, wie die Erinnerung trainiert werden kann. Die Idee basiert auf einer personalisierten Einstellung: Zunächst einmal werden Interessen, biographische Daten und Eigenschaften eingeben. Daraus leiten sich dann Ideen und Anregungen ab, wie Angehörige den Alltag gestalten können. Ob Aufgaben, Arbeiten oder Spiele – der Ratgeber zeigt vielseitige Möglichkeiten.

Die Jury überzeugt die zeitgemäße Idee und die sehr detaillierte Ausarbeitung des Konzepts. Die Autorinnen haben gezeigt, dass sie sich mit der Situation der erkrankten Menschen intensiv auseinandergesetzt haben.

2. Platz: Naomi Baum

Die Idee ist, einen digitalen und zusätzlich sprechenden Bilderrahmen zu entwickeln, auf dem Familienbilder und Bilder mit beschrifteten Erlebnissen angezeigt werden. Die Namen der Familienmitglieder sowie Texte über schöne gemeinsame Momente mit diesen sollen vorgelesen werden. Diese Erfindung soll den an Demenz Erkrankten helfen, Familienmitglieder und schöne Erinnerungen im Gedächtnis zu behalten.

Die Jury fand die Idee originell und leicht umsetzbar. Menschen, die an Demenz erkrankt sind, leben häufig auf, wenn sie Bilder oder einen Klang aus der Vergangenheit hören. Somit ist gut vorstellbar, dass solch ein sprechender Bilderrahmen für gute Momente und Wohlbefinden bei den Erkrankten sorgen kann.

3. Platz: Anna Pestalozza

Menschen mit Demenz fühlen sich oft einsam und vermissen ihnen vertraute Personen, unabhängig davon ob sie alleine leben, in einer WG einem Pflegeheim oder sogar zusammen mit Angehörigen. Anna Pestalozza will mit ihrer Erfindung dazu beitragen, dass Demenzkranke rund um die Uhr die liebevolle Zuwendung von vertrauten Menschen erfahren können. Hierfür schlägt sie vor, dass Angehörigen die Möglichkeit gegeben wird, der oder dem Erkrankten (elektronische) Nachrichten verschiedener Art zu hinterlassen, die der oder die Erkrankte ansehen oder anhören kann. Vorgeschlagen wird beispielsweise ein Video oder eine Tonaufzeichnung, mit welcher die Verwandten dem Erkrankten einen guten Morgen wünschen und sich mehrfach am Tag wieder mit verschiedenen Botschaften oder Hinweisen zu alltäglichen Tätigkeiten melden. Gleichzeitig können solche Nachrichten natürlich nicht den realen Besuch ersetzen, helfen aber für einen persönlicheren Umgang. Die Jury fand die Idee gut umsetzbar und alltagstauglich. Sie würdigte den Ansatz, auch mit kleinen Dingen Freude in den Alltag von Menschen mit Demenz zu bringen.

3. Platz: Jonas Münig, Marius Keck und Janis Throm

Jonas Münig, Marius Keck und Janis Throm haben schon in die Zukunft geschaut: Die Idee des digitalen Timers ist individuell auf den Menschen mit Demenz abgestimmt. Der Timer ist praktisch zu handhaben, indem er als Armband mit einem kleinen Monitor getragen werden kann. Er hilft, die Personen bei ihrer Orientierung und Selbstständigkeit zu unterstützen. Nach einem Zeitplan kann beispielsweise ein Lieblingslied abgespielt werden, es erscheinen Hinweise zu den nächsten Schritten im Tagesablauf (z.B. Körperpflege) und werden durch eingeblendete Bilder unterstützt. Aber auch die Ortung kann für Pflegende oder Angehörige eine wichtige Funktion sein.

Der Jury gefiel, dass die Idee zukunftsweisend und innovativ ist. Dennoch könnte sie in nicht allzu langer Zeit bereits technisch umgesetzt werden.

 

4. Platz: Cora Steinkamp

Ein selbstgemachtes Memory mit bekannten Gesichtern hilft Menschen mit Demenz und deren Angehörigen, sich gemeinsam zu erinnern und über schöne Ereignisse aus der Vergangenheit zu sprechen. Auf den einzelnen Karten sind Namen und Bilder von der Familie oder Freunden abgedruckt. Bei der Idee steht nicht im Vordergrund, Wissen zu vermitteln oder das Gedächtnis zu trainieren, sondern Gespräche und gemeinsame Momente zu ermöglichen.

Die Jury würdigte die Idee, ein einfaches Spiel zu individualisieren und damit Menschen mit Demenz beim Erinnern zu helfen. Außerdem lobte sie die sehr sorgfältige und liebevolle Ausführung.

4. Platz: Vincent M.

Auch durch kleine Helfer kann der Erinnerung auf die Sprünge geholfen werden. Die Erfindungsidee beschreibt ein Notizbuch, aus dem sich einzelne Armbänder herauslösen lassen. Auf den Armbändern werden kleine Erinnerungen und Aufgaben notiert. Sie können einfach am Handgelenk befestigt und unauffällig getragen werden. Wenn die Aufgaben erledigt sind, werden die Armbänder jeweils entfernt.

Die Jury fand die Idee hilfreich für den Alltag von Menschen mit Demenz und leicht umsetzbar. Die grafische Darstellung war wohldurchdacht, anschaulich und sehr sorgfältig ausgeführt.

5. Platz: Lasse Löffler

Manche Ideen sind einfach und dennoch hilfreich: Um im Haushalt entsprechende Informationen und Hinweise zu platzieren, können hübsche selbstgebaute Info-Klammern verwendet werden. Diese sprechen den Menschen mit Demenz emotional an und sind praktikabel umsetzbar. Die Wäscheklammern können beispielsweise mit dem Lieblingstier verziert werden. Daran sind kleine Merkzettel mit Hinweisen geklammert.

Auch diese Idee ist leicht umsetzbar und dennoch ansprechend für Menschen mit Demenz. Die Jury würdigte auch die ausführliche Darstellung in Form eines Videos.

5. Platz: Nils Löffler

Eine weitere Erfindung bringt Menschen mit Demenz ihre Angehörigen und Freunde immer wieder vor Augen und erzeugen damit positive Empfindungen: Auf einem laminierten Tischset können Personen und wichtige Informationen abgebildet werden. Klecker- und wasserfest hat das Tischset eine Langlebigkeit.

Die Jury würdigte die praktische Idee des sehr jungen Teilnehmers. Auch hier war viel Mühe durch die Aufnahme eines Videos sichtbar.

5. Platz:  Mittelschule Heimbrechts

Gerade die haptische Erfahrung, also das Berühren und Anfassen ist eine wichtige Wahrnehmung. Demenzerkrankte Personen nesteln gerne, das heißt, sie fühlen Dinge,  fassen sie an und erfahren sie dadurch mit den Händen. Ihre Gedanken und Erinnerungen werden dadurch angeregt. Eine Nesteldecke berücksichtigt dies, indem verschiedene Materialien und Gegenstände zum Tasten und Greifen einladen. 

Der Jury gefielen die bereits genähten Decken, an denen nach Bedarf zusätzlich individuelle Erinnerungsstücke angebracht werden können. Sie würdigte hierbei auch, dass sich die Schülerinnen bereits seit längerem mit dem Thema beschäftigen und ihre Erfindung liebevoll umsetzen.

Weitere Erfindungsideen, die eingereicht wurden, beschreiben Alltagshelfer, die bei der Orientierung, Erinnerungsleistung und als Werkzeug unterstützen.